Häufigkeit der Autoimmunhepatitis

Begleitende Immunkrankheiten

Differentialdiagnose

Wichtige Laborwerte bei der Diagnose

Grundwerte der Leber

Behandlung der Autoimmunhepatitis

Kortison

Mögliche Nebenwirkungen von Glucokortikoiden (hier Prednisolon)

Mögliche Nebenwirkungen von Azathioprin

 

 

Häufigkeit der Autoimmunhepatitis

                                                                        Frauen : Männer            8 : 2

                                                                        Mädchen : Jungen         7 : 3

Neuerkrankungen pro Jahr pro 100.000 Einwohner

                                                                        Nordeuropa        1,9

                                                                        Japan                  0,01 - 0,08

erkannte Fälle pro Jahr pro 100.000 Einwohner

                                                                        Westeuropa, USA         2 - 17

                                                                        Alaska, Eingeborene    etwa 40

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Begleitende Immunkrankheiten

 

Wichtige Laborwerte bei der Diagnose

                 antinukleäre Antikörper: ANA

                 Antikörper gegen glatte Muskelfasern: SMA

                 Antikörper gegen Mikrosomen von Leber und Niere: LKM

                 u.a.

Erläuterung der Werte siehe unter Grundwerte der Leber

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Grundwerte der Leber

GOT/ASAT (Glutamat-Oxalazetat-Transaminase / Aspartat-Amino-Transferase)

                                                                            Männer        10 - 50 U/L

                                                                            Frauen         10 - 35 U/L

 

GPT/ALAT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase / Alanin-Amino-Transferase)

                                                                            Männer    10 - 50 U/L

                                                                            Frauen     10 - 35 U/L

GOT und GPT befinden sich bei jedem Menschen durch das natürliche Zugrundegehen von Leberzellen im Blut und sind dort in normaler, geringer Aktivität nachweisbar. Durch die Schädigung der Leberzellen (z.B. bei einer Virushepatitis) gelangt durch das massive Zugrundegehen dieser Leberzellen eine erhöhte Menge der Leberenzyme ins Blut, wo die Aktivität dieser Enzyme als erhöhte Transaminasen messbar ist. Beide Enzyme haben eine wichtige Funktion im Energiehaushalt des Organismus zu erfüllen. Enzyme sind in der lebenden Zelle gebildete organische Verbindungen, die den Stoffwechsel des Organismus steuern.

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Gamma-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase)

                                                                            Männer    unter 60 U/L

                                                                            Frauen     unter 40 U/L

Die Gamma-GT ist ein wichtiges Enzym im Eiweißstoffwechsel, das bei einer ganzen Reihe von Leber- und Gallenwegserkrankungen äußerst empfindlich reagiert.

 

Bilirubin (Gallenfarbstoff)

                                                                                    bis 1,1 mg/dL

Das Bilirubin stammt zum größten Teil aus dem Abbau der roten Blutkörperchen, den Erythrozyten, die, nachdem sie gealtert oder defekt sind, aussortiert und in ihre Bestandteile zerlegt werden. Dies geschieht in der Milz, im Knochenmark und in der Leber. Das für den Sauerstofftransport zuständige Häm, ein Bestandteil der roten Blutkörperchen, wird dabei in das gelbliche Bilirubin abgebaut und durch eine Koppelung an Eiweißmoleküle über die Blutbahn zur Leber transportiert. Damit dieses schließlich aus dem Körper ausgeschieden werden kann, muss es in der Leber vom Eiweiß abgekoppelt und an eine bestimmte Säure, die Glukuronsäure, gebunden werden. Danach kann es mit der Galle in den Darm und auch über den Urin ausgeschieden werden.

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AP - alkalische Phosphatase

                                                                            Männer    40 - 130 U/L

                                                                            Frauen     35 - 105 U/L

Die AP gibt die Ausscheidungsfunktion der Leber an sowie die Durchgängigkeit der Gallenwege. Der Anstieg der AP erfolgt schon lange bevor eine Gelbsucht auftritt und ist ein Zeichen für die Behinderung des Gallenflusses.

 

GLDH (Glutamat-Dehydrogenase)

                                                                                Männer    bis 7 U/L

                                                                                Frauen     bis 5 U/L

Die GLDH ist ein Enzym, das am Energiestoffwechsel aller Körperzellen in den so genannten Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, beteiligt ist. Erhöhte Werte treten jedoch nur bei schwerer Schädigung der Leberzellen bzw. ihrem Untergang auf. GLDH-Werte geben Auskunft über den Grad der biochemischen Funktionsleistung des Leberparenchyms (funktionsfähiger Teil der Leber).

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LDH (Laktat-Dehydrogenase)

                                                                                    unter 250 U/L

LDH ist ein Enzym, das in allen Zellen vorkommt. Eine beträchtliche Konzentration findet sich jedoch in der Leber, den roten Blutkörperchen, den Skelettmuskeln und dem Herzmuskel. Eine wichtige Rolle spielt es ebenfalls im Energiestoffwechsel - dem Milchsäurestoffwechsel.

 

CHE (Cholinesterase)

                                                    Männer/Frauen über 40 Jahre    5.320 - 12.920 U/L

                                                Frauen unter 40 J. (nicht schwanger)    4.260 - 11.250 U/L

                                                Frauen unter 40 J. (schwanger)             3.650 - 9.120 U/L

CHE wird in der Leber gebildet und ist ein Eiweißkörper, der für die richtige Funktion der Muskelkontraktion notwendig ist.

 

Albumin

                                                                                      3,4 - 4,8 g/dL

Albumin ist ein wichtiges Transporteiweiß (Bilirubin wird mit Hilfe von Albumin über die Blutbahn zur Leber geschleust, um dort abgebaut zu werden). Albumin hält den Gewebedruck aufrecht und ist für den Flüssigkeitsaustausch unerlässlich. Auch gibt Albumin Aufschluss über chronisch fortschreitende Prozesse in der Leber.

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Elektrophorese

                                                                                Albumin    55 - 69%

                                                                            a1-Globulin    1,6 - 5,8%

                                                                            a2-Globulin    5,9 - 11%

                                                                              b-Globulin    7,9 - 14%

                                                                               g-Globulin    11 - 18%

Elektrophorese ist die Auftrennung der Eiweiße auf Grund ihrer unterschiedlichen Wanderungsgeschwindigkeit im elektrischen Feld. Verschiedene Gruppen von Bluteiweißen werden getrennt dargestellt und in ihrem Mengenverhältnis bestimmt. Bei chronischen Leberleiden ist das Eiweißmuster in der Elektrophorese auf typische Weise verschoben.

 

Behandlung der Autoimmunhepatitis

Die Autoimmunhepatitis wird mit so genannten Immunsuppressiva behandelt. Hierzu gehören die klassischen Glukokortikoide Prednison und Prednisolon und künftig vielleicht auch das moderne, örtlich wirkende Glukokortikoid Budesonid. Bewährt hat sich seit vielen Jahren auch die Kombination aus Azathioprin und Prednison, während Azathioprin als Einzelmaßnahme in der Erstbehandlung unwirksam ist.

Ist es unter der Initialtherapie mit Prednison oder Prednisolon mit oder ohne Azathioprin zur deutlichen Besserung der Laborparameter gekommen, so muss die Therapie für mindestens 12-24 Monate fortgesetzt werden, da es sonst sehr häufig und innerhalb eines Jahres zum Rückfall kommt. Erst nach zweijähriger Remissionstherapie werden die Medikamente milligrammweise abgebaut. Falls die Laborwerte dann wieder ansteigen, wird erneut mit der Initialdosis begonnen.

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Kortison

In der Nebennierenrinde werden eine Reihe Hormone produziert, die Glucokortikoide genannt werden. Sie haben wichtige Funktionen und weit reichende Effekte auf Knochen und Muskeln, auf den Mineral- und Wasserhaushalt und damit den Kreislauf, auf den Stoffwechsel, das Immunsystem und das zentrale Nervensystem sowie auf das Blut und die Augen. Hauptvertreter der körpereigenen Glucokortikoide sind Cortisol (=Hydrocortison), Corticosteron und Cortison. Künstliche Weiterentwicklungen dieser natürlichen Glucokortikoide heißen z.B. Dexamethason, Fluorocortolon, Prednison, Prednisolon oder Triamcinolon. Da die Wirkungen aller Glucokortikoide sehr ähnlich sind, werden sie umgangssprachlich zum Begriff Kortison zusammengefasst.

 

Mögliche Nebenwirkungen von Glucokortikoiden (hier Prednisolon)

(bei Langzeitbehandlung über 2 Wochen)

 

Mögliche Nebenwirkungen von Azathioprin

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Quellen

Deutsche Leberhilfe e.V., Broschüre Autoimmunhepatitis, Sonderheft Laborwerte

Gebrauchsinformation Prednisolon

netdoktor.de